Herzliche Einladung zur POLARSTUNDE im Juni!
Die Deutsche Gesellschaft für Polarforschung (DGP) und die Association of Polar Early Career Scientists (APECS) Germany laden zum zweiten Mal ein die “Forschung der Extreme” deutscher Polarforschung in Form von zwei kurzen und lebendigen Vorträgen kennenzulernen.
Am Mittwoch, den 14.06.2023, geben Heike Link und Friederike Weith (Uni Rostock) einen Einblick in die (un)sichtbare Vielfalt am Meeresboden der Antarktis und ihre Rolle im Ökosystem. Die Präsentation mit anschließender Diskussion geht von 17 bis 18 Uhr.
Wir laden alle Menschen gleichermaßen ein, an der Seminarreihe teilzunehmen und mit zu diskutieren.
Bitte melden Sie sich per Email an polarstunde@polarforschung.de bis spätestens zum Vortag der jeweiligen Veranstaltung an. An alle Teilnehmenden wird der entsprechende (kostenlose) Zoom-Link rechtzeitig am Tag der Veranstaltung verschickt.
Die (un)sichtbare Vielfalt am Meeresboden der Antarktis und ihre Rolle im Ökosystem
Der Lebensraum ‚Meeresboden‘ liegt tief unter der Meeresoberfläche und dem Meereis und vermag auf den ersten Blick an den meisten Stellen isoliert und karg wirken. Doch dieser Schein trügt – denn am Meeresgrund und insbesondere im Sediment des Südpolarmeers tummeln sich viele Lebewesen, die sich an die dortigen besonderen Lebensbedingungen angepasst haben. Gleichzeitig beeinflusst Ihre Lebensweise das Ökosystem: Die Tiere bieten Lebensraum für andere, können Kohlenstoff speichern, arbeiten im Meeresboden, beeinflussen die Stoffflüsse und sind selbst Nahrung.
Und dennoch: Bis heute ist das Wissen über den Großteil der Tiere sowie das Ökosystems und die Funktion des antarktischen Meeresbodens für Gebiete wie das Weddell Meer noch mit vielen Lücken behaftet. So kann jede Bodenprobe etwas Unbekanntes enthalten. Dies gilt vor allem für die kleinen Tiere, die nicht größer als eine Mandel oder gar ein Reiskorn sind. Die Folgen des Klimawandels stellen für diese am Boden lebenden Organismen eine zunehmende Bedrohung dar, da sich durch das Abschmelzen des Meereises eben die Umweltbedingungen ändern, an die sie sich angepasst haben – mit Folgen für die Biodiversität am Meeresboden. Es ist darum umso wichtiger, auch dieses für uns Menschen doch eher ferne und unzugängliche, aber seltene Ökosystem in seiner Einzigartigkeit zu verstehen und auch zukünftig zu schützen.
Heike Link und Friederike Weith haben es sich zur Aufgabe gemacht, dem Meeresboden seine lebenden Geheimnisse entlocken, um so Biodiversität und Funktionsweisen zu erforschen und verstehen. Dabei gehen sie Fragen wie „Wer kommt eigentlich wo vor?“, „Welche Umweltfaktoren sind relevant für die Tiere?“ und „Wie wichtig sind sie für die Funktion des Ökosystems?“ auf den Grund und untersuchen, wie das zurückgehende Meereis die Funktion der kleinen und winzigen Lebewesen (Macrofauna und Meiofauna) im Meeresboden beeinflusst. Antworten auf solche Fragen sind besonders wichtig, wenn es darum geht, flächendeckende Aussagen und Vorhersagen zu treffen, wie sich Biodiversität und Funktion in der Antarktis durch den Klimawandel verändern könnten.
Wir freuen uns euch Einblicke in die faszinierende Welt des antarktischen Meeresboden zugeben.
Mehr Informationen zum Thema finden Sie hier: https://doi.org/10.11576/biuz-6379